Der Wissenschaftsstandort im Überblick
Von Grundlagenforschung bis Transfer
Zum Wissenschaftsstandort Leipzig gehören die Universität Leipzig, 13 Hochschulen und 15 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Das sind unter anderem das Deutsche Biomasseforschungszentrum, zwei Fraunhofer-Institute, zwei Helmholtz-Zentren, drei Max-Planck-Institute und vier Leibniz-Institute. Seit 1846 ist die Sächsische Akademie der Wissenschaften in Leipzig beheimatet. Mit dieser Vielfalt bildet die Leipziger Forschungslandschaft das gesamte Spektrum von hochtheoretischer Grundlagenforschung bis zu anwendungsorientiertem Transfer ab. Insgesamt gibt es in der Stadt rund 40.500 Studierende und 11.700 Forschende. Im gesamten Sektor Wissenschaft sind rund 60.500 Personen beschäftigt. Einmal im Jahr wird das vielfältige Geschehen für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich gemacht: Dann laden die Universität Leipzig, die Hochschulen, die Forschungsgemeinschaften und wissenschaftsnahe Unternehmen in Kooperation mit der Stadt Leipzig zur Langen Nacht der Wissenschaften ein. In der Stadtverwaltung ist das Referat Wissenspolitik Ansprechpartner für die Wissenschaften und wichtige Schnittstelle.Synergien von Wissenschaft und Wirtschaft
Als zukunftsweisende Branchen werden Gesundheitswirtschaft und Biotechnologie von der Stadt Leipzig gezielt unterstützt und gefördert. Ein herausragendes Beispiel für das synergetische Zusammenspiel von Wissenschaft und Wirtschaft ist das Technologie- und Gründerzentrum BIO CITY Leipzig. In direkter Nachbarschaft zum Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung, dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, dem Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie und Universitätszentren sind hier Biotech-Unternehmen und Start-ups aus dem Life-Science-Bereich angesiedelt. Und der Standort wächst: Auf dem BIO CITY Campus läuft der Bau eines neuen BioTech-Innovationszentrums. Ein weiteres Aushängeschild ist der Leipziger Wissenschaftspark mit dem Helmholtz Zentrum für Umweltforschung, den Leibniz-Instituten für Troposphärenforschung und für Oberflächenmodifizierung sowie verschiedenen Universitäts-Instituten. Zu dem Forschungsgelände gehört mit dem Leipziger KUBUS auch ein modernes Veranstaltungszentrum.Universität Leipzig
Von A wie Afrikanistik bis Z wie Zahnmedizin
Die Universität Leipzig ist mit 14 Fakultäten und 130 Instituten eine klassische Volluniversität. Sie beschäftigt 465 Professuren und mehr als 2.800 wissenschaftliche Mitarbeiter. Das Fächerspektrum reicht von Geistes- und Sozialwissenschaften über Naturwissenschaften bis hin zu Lebenswissenschaften und Medizin. Mehr als 31.000 Studierende lernen in fast 160 Studiengängen von A wie Afrikanistik bis Z wie Zahnmedizin. Rund 12 Prozent der Studierenden kommen aus dem Ausland. Pro Jahr gibt es rund 4.700 Absolventen.Die größten Fakultäten der Universität sind die Philologische Fakultät, die Juristenfakultät und die Medizinische Fakultät. Zur Philologischen Fakultät gehören zehn Institute von Amerikanistik bis Sorabistik, darunter das Herder-Institut als ältestes Institut für Deutsch als Fremdsprache im deutschsprachigen Raum. Die Juristenfakultät gehört mit 27 Professuren zu den großen juristischen Fakultäten im nationalen Vergleich. Die Medizinische Fakultät ist Sachsens größte Ausbildungsstätte für Studierende der Humanmedizin, Zahnmedizin und Hebammenkunde sowie die einzige für Pharmazie. Das Universitätsklinikum mit mehr als 6.000 Beschäftigten und 60 Kliniken, Instituten und Abteilungen ist das größte Klinikum der Stadt und setzt in jeder Hinsicht Maßstäbe: Seit 2022 gibt es hier drei innovative Hochpräzisionssäle mit intraoperativer Bildgebung und Navigation – die modernste Operationstechnik in Mitteldeutschland. Mit dem 2005 gegründeten Innovationszentrum für Computerassistierte Chirurgie (ICCAS) befindet sich hier außerdem eines der bedeutendsten Forschungszentren für biomedizinische Technik in Deutschland.
Ein Alleinstellungsmerkmal der Alma Mater Lipsiensis ist der zentral in der City gelegene Campus. Das Neue Augusteum sowie das Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli prägen das Stadtbild. Mit dem Global Hub entsteht im Stadtzentrum bis 2026 zudem ein neues Gebäude für Spitzenforschung zu Globalisierungsprozessen. Gleich daneben: der Neubau des Leibniz-Instituts für Länderkunde. Bei der Neugestaltung des zentral gelegenen Wilhelm-Leuschner-Platzes wurden wissenschaftliche Einrichtungen von Anfang an eingeplant. Das lebhafte Geschehen am Wissenschaftsstandort ist damit im Stadtzentrum auf Schritt und Tritt spürbar.
Hochschulen in Leipzig
Angewandte Wissenschaften, Kunst und Praxisnähe
Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK) gehört mit rund 6.400 Studierenden in 40 Studiengängen zu den größten Fachhochschulen Deutschlands. Sie zeichnet sich durch ihr breites ingenieurwissenschaftlich-technisches Profil aus und vereint praxisorientierte Lehre mit anwendungsnaher Forschung. 2023 zählte die HTWK laut „WirtschaftsWoche“ zu den besten deutschen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Die HHL Leipzig Graduate School of Management ist eine staatlich anerkannte Wirtschaftshochschule und wurde vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft bereits mehrfach als führende Gründerhochschule Deutschlands ausgezeichnet. Die Lancaster University Leipzig ist die erste Niederlassung einer britischen Universität in Deutschland und bietet englischsprachige Bachelor- und Masterstudiengänge u.a. in den Bereichen Wirtschaft, Rechnungswesen und Finanzen, Data Science und Cyber Security an. Berufsbegleitende Masterstudiengänge für Medienprofis gibt es in der Leipzig School of Media. Duale Studiengänge mit unterschiedlichen Praxisbezügen bieten die iba | Internationale Berufsakademie, die IU Internationale Hochschule und die Berufsakademie Leipzig. Die Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) Leipzig und die Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig zählen zu den fünf Kunsthochschulen Sachsens. Zwischen der Universität, den Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen gibt es zahlreiche Kooperationen und eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung, Lehre und Transfer. Hinzu kommt die intensive Vernetzung einzelner Fachbereiche, beispielsweise mit Einrichtungen wie dem Herzzentrum Leipzig, hochspezialisierten An-Instituten wie dem Bach-Archiv Leipzig und anderen nationalen und internationalen Forschungsstandorten. Das Leipzig Science Network erhöht die Sichtbarkeit dieses weitverzweigten Bereiches in Leipzig und unterstützt die Vernetzung. Die Marke Leipzig for LifeChangers repräsentiert den Wirtschafts- und Biotech-Standort, vor allem in der internationalen Vermarktung.
Auszeichnungen für herausragende Wissenschaft
Nobelpreise und Leipziger Wissenschaftspreis
Seit 1901 werden Nobelpreise für herausragende wissenschaftliche Leistungen vergeben. Und bereits 20 Mal ging eine dieser höchsten internationalen Auszeichnungen an Wissenschaftler der Universität Leipzig. Erster Preisträger war Theodor Mommsen. Der Universitätsprofessor für Rechtswissenschaft erhielt 1902 den Literaturnobelpreis für seine „Römische Geschichte“. Jüngstes Beispiel: 2022 erhielt Svante Pääbo den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für die Sequenzierung des Genoms der Neandertaler und die Begründung der Paläogenetik. Pääbo ist Honorarprofessor für Genetik und Evolutionsbiologie an der Universität Leipzig und Direktor des Max-Planck-Instituts für Evolutionäre Anthropologie. Weitere nationale und internationale Forschungspreise belegen die Exzellenz der wissenschaftlichen Arbeit an der Universität Leipzig.Leipziger Wissenschaftspreis
Alle drei Jahre vergeben die Stadt Leipzig und die Sächsische Akademie der Wissenschaften den Leipziger Wissenschaftspreis. Geehrt werden damit wissenschaftliche Arbeiten, die auch zum Ruf als Stadt der Wissenschaften beitragen. Zuletzt ging die Auszeichnung 2022 an Prof. Dr. Christian Wirth, Sprecher des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), Professor für spezielle Botanik und funktionelle Biodiversität an der Universität Leipzig und Max-Planck-Fellow am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena.Aus der Forschung in die Wirtschaft
Starthilfe für Start-ups und Gründungen
Wissenschaftseinrichtungen sind wichtige Quellen für Start-ups – auch das wird in Leipzig deutlich. Eine Studie zum Gründungsgeschehen in Sachsen (2023) zeigt, dass fast 40 Prozent der sächsischen Start-ups in Leipzig ansässig sind. Der Befragung nach spielt vor allem der Zugang zu Hochschulen oder Forschungseinrichtungen eine wichtige Rolle, sowohl für den wissenschaftlichen Austausch als auch für die Personalsuche. Eine weitere Stärke: die Ansiedlung von IT- und HighTech-Unternehmen im Bereich Life Science und das Unterstützungsangebot für Gründungen in Leipzig. Die Initiative SMILE unterstützt Gründungsvorhaben an der Universität Leipzig. Inkubatoren und Accelerator wie das SpinLab – The HHL Accelerator, das Smart Infrastructure Hub Leipzig, Medical Forge Leipzig und das Social Impact Lab erhöhen die Chancen, sich nachhaltig in der Wirtschaft zu etablieren. Allein aus der HHL sind in den vergangenen 30 Jahren mehr als 530 Unternehmensgründungen mit mehr als 50.000 Mitarbeitenden hervorgegangen. Um die Herausforderungen der Kommerzialisierung von Deep-Tech-Innovationen zu bewältigen und eine Verbindung zwischen Forschung und Wirtschaft herzustellen, haben die HHL und das Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie (IMW) 2023 das Center for Deep-Tech-Transfer gegründet. Den Transfer rückt auch die Leipziger Stiftung für Innovation und Technologietransfer in den Fokus und fördert Vorhaben und Projekte, die Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung in Leipzig geben und nachhaltig Veränderungen bewirken.Wissenschaft im Austausch
Tagungen und Kongresse in Leipzig
Austausch und Vernetzung sind wesentlich für Wissenschaft und Transfer. Das belegt die Vielzahl von wissenschaftlichen Branchentreffen jeder Größenordnung in Leipzig. Einerseits werden diese von Akteuren der Leipziger Wissenschaft organisiert, andererseits laden Veranstalter nach Leipzig ein und profitieren von der Expertise vor Ort. Neben Tagungen unterschiedlicher Fachbereiche auf dem Campus finden auch in Tagungshotels und Locations wie der KONGRESSHALLE am Zoo Leipzig und Congress Center Leipzig jedes Jahr wissenschaftliche und medizinische Tagungen statt. Ein Blick in den Kongresskalender zeigt, zu welchen Themen sich demnächst Experten in Leipzig treffen. Der Wissenschaftsstandort profitiert dabei von allen Vorzügen des Tagungsstandortes.P.S. Unter der Überschrift „Internationalität stärken“ wird in der Leipzig-Strategie 2035 das Ziel formuliert, Leipzig als global verantwortliche, europäische Kultur-, Sport- und Wissenschaftsstadt zu positionieren. Damit setzt Leipzig auch bei seiner Zukunftsstrategie auf innovative Wissenschaft, exzellente Forschung und die Attraktivität als Standort für hochrangige Tagungen.
Starke Partner für Veranstaltungen
Sie wollen mehr über die professionellen Partner erfahren, die Sie bei wissenschaftlichen Tagungen und Kongressen in Leipzig unterstützen? Sie planen eine Veranstaltung in Leipzig und suchen nach der passenden Location oder nach Anregungen für Rahmenprogramme? Dann ist das Leipzig Convention Team Ihr erster Ansprechpartner. Das Team berät Sie kompetent und kostenlos, ist bestens vernetzt und gibt Ihnen einen hilfreichen Überblick zum Tagungsstandort. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!